oder: .... die Magie einer limiterten Farbpalette
Die Faszination, mit nur drei Farben leuchtende Aquarellbilder zu malen, packte mich ziemlich schnell. Warum mich diese Technik so fasziniert und wie es dazu kam, erzähle ich in diesem Blogbeitrag.
Wie alles begann...
Mit einer limitierten Farbpalette kam ich das erstemal im Jahr 2021 in Berührung. Ich stiess im Internet auf eine Künstlerin, deren strahlenden Blumenaquarelle mich in ihrer farblichen Leuchtkraft sofort faszinierten. Ich erfuhr, dass die Aquarellistin ihre bezaubernden Blumen mit nur 3 Farben malt.

Die Magnolienblüten waren ein erster Versuch mit der limitierten Farbpalette.
Aus den drei Primärfarben Blau, Rot und Gelb lassen sich tatsächlich alle erdenklichen Farbtöne mischen! Fast jedes Kind weiss: aus Blau und Gelb wird Grün, aus Gelb und Rot wird Orange, aus Rot und Blau entsteht Violett - dies sind sogenannte Sekundärfarben.
Die Leuchtkraft der Farben
Um beim Mischen die Leuchtkraft der Sekundärfarben zu bewahren, ist es wichtig, dass die Farben transparent, also nicht deckend, sind und aus einem einzigen Reinpigment bestehen. Reinpigmente vergrauen nicht und bleiben klar, sofern sie sorgfältig gemischt werden. Mit nur drei Farben zum leuchtenden Aquarell erläutere ich dir im Fall es folgenden Bildes:

Für das strahlende Orange des Strandes im Bild Goldene Meeres-melodie habe ich das Reinpigment Gelb (PY150) mit dem Reinpigment Magenta-Rot (PR122) gemischt.
Viele Farb-Schichten übereinander aufgetragen verleihen dem Bild eine satte Farbintensität - dies macht die Magie einer limitierten Farbpalette aus und ist zeitgleich das Geheimnis dahinter. Ohne Schichten geht gar nichts bei der limitierten Farbpalette.
Die Gestaltung von Tierportraits
Die Anwendung der limitierten Farbpalette erleichtert mir die Gestaltung der Aquarelle erheblich, da ich mich auf nur drei Farben konzentrieren muss. Ganz anders aber bei Tierportraits!
Da hatte ich mir mit dem Hirsch im Schnee und 3 Farben einiges vorgenommen!

Tiere weisen im Gegensatz zu Blumen mehr "unbunte" Farben auf. Dazu zählen Schwarz, Grau, Beige und Braun. Um diese Tertiär-Farben zu erhalten, müssten drei Primärfarben in einer hohen Konzentration zusammen-gemischt, werden, um feine Nuancen zu erhalten.
Diese Mühe habe ich mir kurzerhand erspart und für den Hirsch Ocker, welches aus 2 Pigmenten besteht, verwendet. Mit Blau und Rosé (!) entstanden tiefe Violett-Töne, die dem Bild etwas Mystisches verleihen.
Der Hintergrund mit den nebulösen Schneeflocken nennt sich übrigens Bokeh (aus dem Japanischen "boke": verschwommen, unscharf).
Fazit:
Wenn ich neuere Kunstwerke folglich mit nur 3 Farben male, belohnt die Anwendung der limitierten Farbpalette den Betrachter mit reinen, leuchtenden Farben und Harmonie pur!
Hat dich die Magie einer limitierten Farbpalette überzeugt?
Lass es mich wissen in den Kommentaren!
Du möchtest mehr darüber erfahren?
Schreibe mir sehr gerne eine Email auf aquarellmalkunst@gmail.com
Übrigens geht es im Aquarell nicht nur um Leuchtkraft, sondern auch darum, das Weiss des Papiers zu bewahren - wie ich das beim Malen handhabe, erfährst Du in meinem Blogartikel

Danke für dein Vertiefen des Themas "mit nur 3 Farben zum leuchtenden Aquarell". Es ändert für mich die Sichtweise schon ein wenig beim Betrachten der Bilder, die so zu leuchten scheinen, als hätte man ein Licht hinter das Bild gestellt:-) Der Hirsch ist traumhaft schöön, so harmonisch in seinen Farben (das Geheimnis dahinter wissen wir ja jetzt, obwohl es uns nach wie vor schleierhaft erscheint, wie du SO malen kannst!!).
Weiter so!